Das Kiefergelenk:
Beschwerdebilder:
Immer mehr Menschen sind von Kiefergelenksbeschwerden betroffen. Sie haben oft Beschwerden wie Knirschen (Bruxismus), „Beißen“ (Zusammenbeißen der Zähne tagsüber = Bracing), schmerzhafte Einschränkung der Mundöffnung oder Mundschließung, schmerzhaftes oder schmerzfreies Knacken des Kiefergelenks, Kiefergelenksarthrose, schlechte oder fehlerhafte Okklusion (Zahnschluss). Außerdem können auch Symptome wie Kopfschmerzen und Tinnitus ihre Ursache im Kiefergelenk haben. Schmerzen im Bereich des Gesichtes (z.B. Nervus Trigeminus) können ebenfalls manualtherapeutisch behandelt werden.
Ursachen:
Die Ursachen solcher Beschwerden können vielfältig sein. Die Halswirbelsäule und das Kiefergelenk (Mandibula) sind biomechanisch eng miteinander verbunden und beeinflussen sich in den einzelnen Bewegungen über Muskeln und Bänder. Um herauszufinden, wo sich die Bewegungsstörung, Muskelverspannungen, Triggerpunkte oder schmerzhafte Nerven befinden, wird ein genauer und ausführlicher Befund erhoben. Dies geschieht über eine Anamnese, mehreren Tests und em daraus resultierenden Behandlungsplan. So kann eine Therapie aus manualtherapeutischen, muskelentspannenden und nervenmobilisierenden Techniken sowie einem Übungsprogramm zusammengesetzt werden.
Verlauf und Therapie:
Wichtig für den Verlauf und dauerhaften Erfolg der Behandlung ist es, die Ursache der Probleme herauszufinden. So sind sogenannte parafunktionelle Aktivitäten (Bewegungsgewohnheiten), Stress oder auch Traumen oftmals Auslöser einer der oben genannten Problematiken. Ein Trauma muss nicht unbedingt ein schwerer Autounfall bedeuten, sondern kann auch ein vorerst unscheinbares Ereignis z.B. beim Essen sein.
So hat die Physiotherapie in den letzten Jahren enorme Fortschritte im Bereich der „cranio-mandibulären Dysfunktionen“ gemacht und über Studien erwiesen, dass sich Kiefergelenksbeschwerden durch Manuelle Therapie sehr gut behandeln lassen. Spezialisiert und bewährt haben sich das Therapiekonzept von Prof. Harry von Piekartz (CRAFTA). Wenn Sie Symptome wie oben beschrieben bei sich feststellen sollten, wenden Sie sich bitte an Ihren Facharzt. Dieser kann Ihnen ggf. das entsprechende Rezept ausstellen. Die Physiotherapie ist hier eine weitere Behandlungsmöglichkeit und wichtiger Baustein der Therapie in Zusammenarbeit mit den Ärzten.