Kinesio Tapes – ihr Nutzen und ihre Grenzen

Kinesio Tapes wurden Ende der 1970er Jahre in Japan von Dr. Enzo Kase, einem Chiropraktiker, entwickelt.

Während man sie anfangs fast nur bei Spitzensportlern sehen konnte, sind sie heute auch bei Hobbysportlern weit verbreitet und werden zudem bei zahlreichen Alltagsbeschwerden angewendet. Doch was steckt dahinter, wie funktionieren sie und wo liegen Nutzen und Grenzen?

Was genau ist ein Kinesio Tape?

Kinesio Tapes bestehen aus hautfreundlichem, atmungsaktivem und hochelastischen Baumwollmaterial und einer Klebeschicht. Insgesamt weisen sie dieselbe Elastizität und Dicke auf wie die menschliche Haut. Auf Grund dieser Eigenschaften passen sich die Tapes hervorragend an die natürlichen Körperbewegungen an. Zudem sind sie wasserabweisend und hypoallergen, so dass sie auch von empfindlicher Haut über mehrere Tage hinweg gut vertragen werden.

Wie wirken Kinesio Tapes?

Kinesio Tapes bringt man korrekt so an, dass auf die obere Hautschicht ein Zug ausgeübt und Muskeln und Gelenke gedehnt werden. Dadurch bleibt die natürliche Bewegungsfreiheit erhalten, Blutzirkulation und Lymphfluss werden angeregt und die Nervenenden in der Oberhaut leicht gereizt.

Die Haut wird gezwungen, sich an das Tape anzupassen und dadurch angehoben. Auf diese Weise verbessert sich der Stoffwechsel unter der Haut, so dass Heilungsprozesse gefördert und Schmerzen gelindert werden. Damit die Tapes optimal wirken, kommen verschiedene Klebetechniken zum Einsatz, die immer individuell an die Patienten und ihre Beschwerden angepasst werden.

Wann sind Kinesio Tapes nützlich?

Kinesio Tapes haben vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Sie eignen sich zur Prävention, zur Regulierung der Muskelspannung und als Unterstützung physiotherapeutischer Maßnahmen, beispielsweise um Therapiewirkungen zu verstärken oder zu verlängern. Auch Schmerzbeschwerden lassen sich positiv beeinflussen. Anwendungsbereiche sind unter anderem:

  • Muskelverspannungen und Muskelschmerzen
  • Gelenkschmerzen und Arthrose
  • Sportverletzungen
  • Rücken- und Nackenschmerzen
  • Migräne
  • Lymphödeme
  • Nervenschmerzen
  • Haltungsprobleme
  • organische Beschwerden

Wo liegen die Grenzen von Kinesio Tapes?

Die Einsatzbereiche und Vorteile von Kinesio Tapes sind vielfältig, aber sie haben auch ihre Grenzen, die Patienten beachten sollten, vor allem wenn sie die Tapes selbst anwenden wollen:

  1. Die Tapes sind in der Lage, unterstützend zu wirken. Eine ärztliche Diagnose oder medizinische Behandlung ersetzen sie jedoch nicht. Bei starken Schmerzen, schweren Verletzungen oder ungeklärten Beschwerden, sollte immer ein Arzt oder Physiotherapeut konsultiert werden. Auch Probleme wie offene Wunden, Ekzeme, Neurodermitis, Psoriasis, Thrombosen und Krampfadern sind besser nicht mit Kinesio Tapes zu behandeln.
  2. Erwarten Sie von den Tapes keine sofortige „Wunderheilung“. Sie dienen der Unterstützung bei der Linderung von Beschwerden, allerdings benötigt jeder Heilungsprozess seine Zeit und nicht selten zusätzliche Maßnahmen durch einen Physiotherapeuten.
  3. Bei besonders schweren Verletzungen von Muskeln und Gelenken, bei Sehnenrissen oder Bandscheibenvorfällen reicht die Anwendung der Kinesio Tapes nicht aus. In solchen Fällen müssen umfassendere ärztliche und physiotherapeutische Maßnahmen ergriffen werden.
  4. Entscheidend für eine optimale Wirkung der Tapes ist die korrekte Anbringung. Erfolgt diese unsachgemäß, tritt entweder keine Wirkung ein oder Beschwerden werden sogar verschlimmert. Es ist besser, einen gut geschulten Physiotherapeuten aufzusuchen, als sich selbst auf ungewisse Experimente einzulassen.

Wir beraten Sie gerne ausführlich

Für mehr Informationen kommen Sie einfach zu einem Beratungsgespräch in unser Gesundheitszentrum. Unsere Therapeutinnen und Therapeuten erklären Ihnen die Vorteile und Grenzen der Kinesio Tapes gerne ausführlich.