Was bewirkt Akupunktur und welche Vorteile hat sie?
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) findet die Akupunktur seit vielen Jahrhunderten Anwendung und hat sich in den letzten Jahrzehnten ebenfalls in der Physiotherapie durchgesetzt und bewährt, auch wenn es noch keine allgemeingültigen Erklärungen und Nachweise für die Therapie gibt.
Wie wirkt Akupunktur?
Bei der Akupunktur werden spezielle Nadeln auf bestimmte Punkte im Körper gesetzt, die sich auf definierten Bahnen (Meridianen) befinden. Nach den Lehren der TCM können mit dem Setzen der Akupunkturnadeln Blockaden im Energiefluss gelöst und folgende Ergebnisse erzielt werden:
- Schmerzlinderung
- Regulation der Muskelspannung
- Einfluss auf das Immun- und Hormonsystem
- durchblutungsfördernde und abschwellende Wirkungen
- Wirkung auf das vegetative Nervensystem
- ausgleichende und entspannende Einflüsse auf die Psyche
Auch wenn es noch keine exakten wissenschaftlichen Belege für die Wirkweise der Akupunktur gibt, sind doch zumindest Hypothesen aufgestellt worden. Eine Hypothese lautet, dass durch die stimulierenden Reize der Nadeln das Gehirn veranlasst wird, Endorphine – die sogenannten Glückshormone – auszuschütten. Diese Substanzen wirken stimmungsaufhellend und schmerzlindernd.
Möglicherweise setzen die Nadeln zudem an den Einstichstellen schmerzlindernde Substanzen und weitere Botenstoffe frei, die die lokale Blutzirkulation verbessern und Verhärtungen in Muskeln und Faszien lösen. Da die stimulierte Haut über ein riesiges Netz an Nervenbahnen mit dem Gehirn und den anderen Organen verbunden ist, können die Reize der Akupunkturnadeln auch innere Organe und Körperregionen positiv beeinflussen.
Einsatz der Akupunktur vor allem gegen Schmerzen
Die Schmerztherapie gehört zu den wichtigsten Einsatzbereichen der Akupunktur. Vor allem bei chronischen Rückenschmerzen, Migräne, Spannungskopfschmerzen sowie Schmerzen des Kniegelenks wird Akupunktur erfolgreich eingesetzt und erzielt teilweise sogar bessere Ergebnisse als herkömmliche Therapien wie Krankengymnastik, Massagen oder Medikamente.
Weitere Anwendungsgebiete sind Schmerzen durch Tumore, nach einem Schlaganfall oder einer Gürtelrose, Muskel- und Gelenkschmerzen, Menstruationsbeschwerden sowie Schmerzen im Zusammenhang mit Magen-Darm-Störungen.
Bei einer Sitzung werden die Nadeln unterschiedlich tief in die Haut gestochen und verbleiben dort zwischen 20 und 30 Minuten, um ihre Wirkung entfalten zu können. Die Patienten nehmen dabei normalerweise eine entspannte, liegende Position ein. In manchen Fällen kann der behandelnde Physiotherapeut eine Elektroakupunktur anwenden, bei der zusätzlich mit leichten Stromreizen gearbeitet wird.
Wie schnell eine positive Wirkung eintritt, lässt sich pauschal nicht sagen. Bei akuten Schmerzen oder Stress tritt eine Linderung manchmal bereits nach Minuten oder Stunden ein, bei chronischen Schmerzen und komplexeren Beschwerdebildern hingegen erst nach mehreren Sitzungen. Es gibt in Ausnahmefällen auch Patienten, bei denen die Akupunktur keine Wirkung zeigt.
Gibt es Nebenwirkungen bei der Akupunktur?
Nebenwirkungen nach einer Akupunkturbehandlung treten nur selten auf und sind niemals von schwerwiegender Natur. An den Einstichstellen kann es zu Rötungen, leichten Blutungen oder Blutergüssen kommen, die jedoch schnell wieder verschwinden. Manchmal reagiert der Kreislauf mit leichten Schwindelgefühlen. Da für die Therapie Einwegnadeln benutzt werden, kommt es auch nur in Ausnahmefällen zu Entzündungen.
Vor einer Behandlung wird Ihr Therapeut Sie immer ausführlich nach Ihrer bisherigen und aktuellen Krankheitsgeschichte befragen, denn bei bestimmten akuten oder starken Beschwerden wie Entzündungen, Hauterkrankungen, frischen Verletzungen, bestimmten Tumor- und Nervenkrankheiten sollte keine Akupunktur durchgeführt werden.
Wir informieren Sie in unserem Gesundheitszentrum gerne ausführlich rund um das Thema Akupunktur. Vereinbaren Sie bitte einen Termin mit uns für ein persönliches Gespräch.