Wie sollte man sich bei Stoffwechselerkrankungen ernähren?
Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, Gicht, Schilddrüsenprobleme oder Fettstoffwechselstörungen sind weit verbreitet und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
Für Betroffene ist eine Ernährungsumstellung meist unumgänglich, denn eine ausgewogene Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung dieser Erkrankungen. Doch welche Lebensmittel sind empfehlenswert, und was sollte vermieden werden? Unser Beitrag möchte Sie mit wertvollen Tipps für eine gesunde Ernährung bei Stoffwechselerkrankungen unterstützen.
Allgemeine Ernährungsprinzipien bei Stoffwechselerkrankungen
Die richtige Ernährung bei Stoffwechselerkrankungen richtet sich stark nach der jeweiligen Erkrankung, da jede Störung des Stoffwechsels andere Ursachen, Symptome und Auswirkungen hat. Deshalb möchten wir zunächst einige grundlegende Prinzipien erwähnen, die für die meisten Betroffenen gelten:
- Sprechen Sie zunächst mit Ihrem Arzt oder einer Ernährungsberatung, um einen individuellen, auf Sie zugeschnittenen Ernährungsplan zu erstellen. Verzichten Sie bewusst auf Lebensmittel, die für Ihre spezifische Stoffwechselerkrankung negativ sind.
- Bevorzugen Sie natürliche, unverarbeitete Lebensmittel wie frisches Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse und Samen, um ausreichend Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe aufzunehmen. Vermeiden Sie, wann immer möglich, zu viel Zucker, Salz und ungesunde Fette.
- Trinken Sie ausreichend Wasser oder ungesüßte Tees. Sie sind die beste Wahl, um den Organismus bei der Ausscheidung von Stoffwechselprodukten zu unterstützen.
- Verteilen Sie Ihre Mahlzeiten sinnvoll und regelmäßig über den Tag, beispielsweise drei Hauptmahlzeiten und zwei Snacks. Die Regelmäßigkeit hilft, Ihren Blutzuckerspiegel und Stoffwechsel stabil zu halten.
Die passende Ernährung bei bestimmten Stoffwechselerkrankungen
Diabetes mellitus: Bei Diabetes richtet sich der Fokus auf die Kontrolle des Blutzuckerspiegels. Wenn Sie davon betroffen sind, sollten Sie folgende Tipps beachten. Wählen Sie Kohlenhydrate bewusst aus. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Gemüse mit reichlich Ballaststoffen werden langsamer verdaut und sorgen für einen stabileren Blutzuckeranstieg. Bei Proteinen greifen Sie auf magere Eiweißlieferanten wie Hühnchen, Fisch, fettarmen Joghurt und Tofu zurück. Das sind gute Energiequellen, die den Blutzucker nicht sehr stark beeinflussen. Vermeiden Sie zuckerhaltige Lebensmittel wie Süßigkeiten, weiße Backwaren und Softdrinks.
Hyperlipidämie (Fettstoffwechselstörungen): Hyperlipidämie erhöht das Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Hier sollte Ihre Ernährung darauf abzielen, die Cholesterinwerte zu senken. Bevorzugen Sie deshalb gesunde Fette wie Omega-3-Fettsäuren – enthalten zum Beispiel in Walnüssen, Leinsamen. Olivenöl, Avocados und Fisch – und reduzieren Sie ungesunde, gesättigte Fettsäuren sowie Transfette in hoch verarbeiteten und frittierten Lebensmitteln. Sorgen Sie für eine ausreichende Zufuhr von Ballaststoffen, insbesondere mit Getreide wie Hafer und Gerste sowie frischem Obst.
Hyperurikämie (Gicht): Bei einer Gichterkrankung ist der Harnstoffwechsel gestört, das heißt, der Körper bildet zu viel Harnsäure. Gegen Gichtanfälle hilft eine purinarme Ernährung. Schränken Sie dafür den Verzehr von rotem Fleisch, Innereien, und fettem Fisch wie Sardinen und Makrelen ein, die reich an Purinen sind. Auch Alkohol fördert die Harnsäurebildung und sollte nur mäßig konsumiert werden. Zu empfehlen sind hingegen Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse sowie Sojaprodukte. Achten Sie auch darauf, jeden Tag ausreichend Wasser zu trinken.
Schilddrüsenerkrankungen: Hier unterscheidet man zwischen einer Überfunktion (Hyperthyreose) und einer Unterfunktion (Hypothyreose). Bei einer Überfunktion der Schilddrüse sollten Sie die übermäßige Aufnahme von Jod vermeiden und eventuell Ihren Arzt nach weiteren Empfehlungen befragen. Eine Unterfunktion erfordert hingegen eine ausreichende Zufuhr von Jod und Selen mit Jodsalz, Meeresfischen, Nüssen und Vollkornprodukten.
Zöliakie (Glutenunverträglichkeit): Betroffene Personen, die Gluten nicht vertragen, sollten auf Weizen, Gerste, Roggen und sonstige glutenhaltige Lebensmittel verzichten. Gut geeignet sind Naturprodukte wie Kartoffeln, Reis, Mais und Quinoa.
Laktoseintoleranz: Verzichten Sie auf Milch und Milchprodukte und wählen Sie beim Einkauf stattdessen laktosefreie Alternativen. Sorgen Sie für eine ausreichende Zufuhr von Calcium mit angereicherter pflanzlicher Milch und grünem Gemüse.
Adipositas (starkes Übergewicht): Für eine nachhaltige Gewichtsreduktion sollten Sie auf eine ausgewogene und kalorienarme Ernährung umstellen. Meiden Sie zuckerhaltige Snacks und Getränke und bevorzugen Sie wenig verarbeitete Lebensmittel, die reich an Ballaststoffen und Proteinen sind.
Setzen Sie auf eine individuelle Beratung
Die richtige Ernährung kann Ihre Lebensqualität und Gesundheit bei einer Stoffwechselerkrankung deutlich und nachhaltig verbessern. Allerdings sollten individuelle Gegebenheiten und die unterschiedlichen Anforderungen von Stoffwechselerkrankungen berücksichtigt werden. Wir beraten Sie in unserem Gesundheitszentrum ausführlich und unterstützen Sie dabei, die richtige Strategie für eine Ernährungsumstellung zu finden.