Krebstherapie für Würzburg – ein ganzheitlicher Ansatz für Körper und Seele
Eine Krebsdiagnose bedeutet normalerweise eine radikale Veränderung im Leben von betroffenen Menschen. Sie leiden einerseits unter starken emotionalen Belastungen, andererseits sind die körperlichen Folgen der Erkrankung und ihrer schulmedizinischen Behandlung – Bestrahlungen, Chemotherapie oder Operationen – eine immense Herausforderung.
Zu den häufigsten Begleiterscheinungen gehören Fatigue, ein anhaltendes Erschöpfungssyndrom, Muskel- und Gelenkschmerzen, eine eingeschränkte Mobilität sowie psychische Entkräftung. Es hat sich jedoch ebenso gezeigt, dass gezielte Bewegung und Physiotherapie keinen Widerspruch zu der benötigten Erholung sind, sondern ein essenzielles Element, um den Heilungsprozess zu unterstützen und Lebensqualität zurückzugewinnen.
Warum ist Bewegung trotz der Erschöpfungszustände wichtig?
Für lange Zeit galt der Leitsatz, dass Krebspatientinnen und -patienten sich nach Möglichkeit schonen sollten. Mittlerweile wurde aber durch zahlreiche Studien belegt, dass eine moderate und individuell angepasste, körperliche Aktivität die zum Teil heftigen Nebenwirkungen von Krebstherapien deutlich lindern kann. Laut einer Analyse der Deutschen Krebsgesellschaft kann regelmäßige Bewegung zum Beispiel das Fatigue-Syndrom um bis zu 40 % abmildern. Der Grund dafür ist, dass Bewegung die Durchblutung anregt, das Immunsystem stärkt und die Ausschüttung von Endorphinen fördert, wodurch sowohl Schmerzen als auch depressive Verstimmungen weniger werden.
Allerdings ist nicht jede Art von Sport oder sonstiger Bewegung geeignet. An diesem Punkt setzt eine individuell abgestimmte Physiotherapie an. Sie nimmt Rücksicht auf die Form der Krebserkrankung, auf den Therapieverlauf und die körperliche Verfassung jedes einzelnen Patienten. So profitieren etwa Frauen mit Brustkrebs oft von bestimmten Techniken zur Vermeidung von Lymphödemen oder Menschen mit Knochenmetastasen von sanften Mobilisationsübungen.
Konkrete körperliche Auswirkungen der Physiotherapie bei Krebs
Eine gezielte Physiotherapie hat vielfältige positive Effekte:
- Schmerzlinderung: Durch eine manuelle Lymphdrainage und Dehnübungen können nach Operationen oder Bestrahlungen Verklebungen des Bindegewebes gelöst werden. Das verbessert die Beweglichkeit und lindert auf diese Weise Spannungsschmerzen.
- Bessere Ausdauer: Ein leichtes Ausdauertraining wie Aquagymnastik oder Walking verbessert die Aufnahme von Sauerstoff und fördert das Herz-Kreislauf-System, was Erschöpfungszuständen entgegenwirkt.
- Vorbeugung von Folgeschäden: Lange Klinikaufenthalte oder Therapien mit Cortison führen häufig zu einem Muskelabbau. Dem kann man mit einem Krafttraining mit Therabändern oder leichten Gewichten vorbeugen, wobei gleichzeitig die Gelenke stabilisiert werden und das Sturzrisiko reduziert wird.
- Haut- und Narbenpflege: Verhärtetes Gewebe rund um Operationsnarben wird durch bestimmte Massagetechniken deutlich elastischer. Das fördert die Wundheilung und verhindert langfristige Bewegungseinschränkungen.
Als besonders innovativ haben sich zudem Ansätze wie ein sensomotorisches Training für Gleichgewicht und Koordination oder eine Atemtherapie für eine Optimierung der Sauerstoffversorgung bei Lungenkrebs oder nach einer Chemo erwiesen.
Stärkung der Psyche durch Physiotherapie
Viele Krebspatienten klagen über das Gefühl, den eigenen Körper nicht mehr kontrollieren zu können. In diesen Fällen erweist sich die Physiotherapie auch mental als große Hilfe, denn schon kleine Trainingserfolge und -fortschritte stärken das Selbstbewusstsein. Die Patienten erleben dabei, dass ihr Körper trotz der Krebserkrankung noch leistungsfähig ist.
Bewegung ist zudem ein natürlicher Stimmungsaufheller, denn durch die Ausschüttung von Dopamin und Serotonin werden Depressionen und Ängste abgefedert, was vor allem in der isolierenden Krebstherapiephase von Bedeutung ist. Für eine weitere psychische Stabilisierung können Gruppenkurse sorgen – beispielsweise Reha-Sport oder Tai Chi – da sie eine soziale Verbundenheit innerhalb der Gruppe erzeugen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Für eine erfolgreiche Krebstherapie ist interdisziplinäre Zusammenarbeit unerlässlich. Deshalb sollten sich Physiotherapeuten, Onkologen, Schmerzspezialisten und Psychologen eng miteinander abstimmen, um das Risiko von Infektionen oder physischer wie psychischer Überbelastung zu minimieren.
Eine intensive Überwachung und Anpassung des Trainings sind bei Patienten und Patientinnen unbedingt erforderlich, die zum Beispiel ein stark geschwächtes Immunsystem, Knochenmetastasen in belasteten Bereichen oder Fieber haben.
Fazit: Aktivität = mehr Lebensqualität
Auch wenn die Physiotherapie bei einer Krebserkrankung kein Allheilmittel ist, kann sie doch ein kraftvoller Verbündeter sein. Sie verleiht Patienten nicht nur mehr körperliche Autonomie, sondern auch das Bewusstsein, selbst etwas für ihre Genesung beitragen zu können. Letztendlich geht es vor allem darum, Lebensfreude und damit Lebensqualität zurückzugewinnen.