Long & Post Covid

Der Unterschied zwischen Long Covid und Post Covid liegt in der Definition nur in der Dauer der Symptome und Beschwerden nach der Infektion. Dauern die Beschwerden länger als 4 Wochen bis maximal 12 Wochen nach der Infektion an, spricht man von Post Covid.

Wenn Symptome und Beschwerden länger als 12 Wochen nach der Infektion bestehen oder in diesem Zeitraum neue Symptome und Beschwerden hinzugekommen sind, spricht man von Long Covid.

So gelangt das Virus in die Zellen

Das Virus, Sars – COV2, ist auf bestimmte Strukturen angewiesen, um in die Zelle zu gelangen. Diese Strukturen sind Rezeptoren, die aus Proteinen (Eiweißen) bestehen und sich an jeder Zelle befinden. Beim Sars – COV2 spielen 2 Rezeptoren eine entscheidende Rolle. Der eine, ACE 2, ist für die Blutdruckregulation wichtig und der andere, Neurolipin 1, spielt im Nervensystem eine wichtige Rolle.

Dadurch dass der ACE2 für die Blutdruckregulation verantwortlich ist, kommt er in Herzmuskelzellen sowie im Lungen- und Darmgewebe überwiegend vor. Je mehr von diesen Rezeptoren an einer Zelle vorhanden sind desto anfälliger ist diese für den Virus. Das Virus hat ebenfalls eine Eiweißstruktur, das Spike Protein, welche dann an dem Rezeptor damit andocken kann und somit in die Zelle gelangt. Da Sars – COV2 ein Erreger für die Atemwege ist, befällt dieser überwiegend die Lunge. Reicht die Infektion jedoch über die Lunge hinaus, gelangt der Virus in die Blutbahn und somit in den gesamten Körper. Dies erklärt alle anderen Beschwerden im gesamten Organismus. Bei Long COVID, wie bei den meisten chronischen Erkrankungen, sind drei grundlegende Eigenschaften immer vorhanden.

  1. Silent Inflammation
  2. Oxidativer Stress
  3. Mitochondrienschädigung

Insbesondere kommt es beim Coronavirus zur Schädigung der Mitochondrien. Was Mitochondrien genau sind, wie viele davon in den menschlichen Zellen vorhanden sind und welche umfangreichen und wichtigen Funktionen diese im menschlichen Organismus erfüllen, haben wir bereits in vorherigen Ausgaben erläutert.

Die wichtigste Aufgabe ist jedoch die Energieproduktion, welche nun ausfällt. Stellen Sie sich einen gesamten Stromausfall in Ihrem Haus vor. Nicht nur Kühlschrank und Heizung würde ausfallen, sondern sogar die gesamte Wasserversorgung liegt brach.

Dies passiert nun in Ihrem Körper. Das Coronavirus schleust sich selbst in die Mitochondrien ein uns setzt sein Erbgut (RNA) frei. Nun entsteht das virale Spike Protein, welches extrem giftig für die Mitochondrien ist. Die Folge sind die gesamten organischen Schäden welche wir bereits in Teil 1 erläuterten. Bei Long COVID bleiben diese dann erhalten. Um eine adäquate Therapie durchzuführen, welche die Schulmedizinische Therapie unterstützt (diese haben wir auch in Teil 1 erläutert) sind zuvor einige Labordiagnostische Abklärungen notwendig. Dies betrifft proinflammatorische Zytokine, v.a. IL6, VEGF, CCL3, CCL5, hsCRP, Immunprofil, Aminosäurenprofil, Vitamin D Quotient von 1,25 OH und 25 OH, aber auch einige andere Parameter, je nach Symptomen.

Zusätzliche Therapiemöglichkeiten sind:

  1. Entgiftung (in schlimmen Fällen Chelattherapie oder Aphärese)
  2. Immunsystem stabilisieren
  3. Orthomolekulare Medizin, insbesondere Substitution mit Vit. D, Melatonin, NAC, Polyphenolen, Antioxidantien, Liposomales Glutathion und Curcumin, in schlimmen Fällen evt. als Infusionstherapie.
  4. IHHT
  5. Oxygenierung
  6. Intravasale LLLT (Low Level Laser Therapie)

Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen versichern, dass hier Hilfe möglich ist. Ich habe in den letzten 10 Monaten nahezu alle Studien gelesen. Die Datenlage ist aber so, dass fast täglich neue Erkenntnisse dazu kommen. Es gibt allerdings auch einige Patienten, bei denen die Anzahl der geschädigten Mitochondrien so hoch ist, dass nur noch symptomatisch geholfen werden kann. Aus der Datenlage meiner bisherigen Patienten und der meiner Kollegen schätze ich die Zahl auf 20-25%. Von allen medizinischen Forschern, die sich mit diesem Thema beschäftigten, kann ich die Bücher von Florian Schilling empfehlen. Er hat alle bisherigen Studien zusammengetragen und in Büchern veröffentlicht.

Buchempfehlungen von Florian SchillinG: Long Covid – How to do Corona

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