Medizinische Massage

Eine medizinische Massage ist zunächst grundsätzlich von einer Wellness- oder Wohlfühlmassage zu unterscheiden. Sie stellt auch keine eigene Form der Therapie dar, sondern bezeichnet einen Oberbegriff für verschiedene Massagearten wie Klassische Massage, Bindegewebsmassage, Lymphdrainage, Fußreflexzonenmassage etc.

Unterschiede zwischen medizinischer Massage und Wellnessmassage

Ein medizinischer Masseur verfügt über ein breiter aufgestelltes und fundierteres Wissen medizinischer Grundlagen und Behandlungsmethoden als jemand, der sich beruflich ausschließlich mit Wellnessmassagen beschäftigt. Der Masseur oder die Masseurin nutzt für eine medizinische Massage meist verschiedene angemessene Techniken und setzt diese für eine gezielte Behandlung der Beschwerden von Patienten ein.

Durch seine Kenntnisse kann der Masseur bei einer medizinischen Massage seine Technik individuell auf die Symptomatik und die gesundheitlichen Probleme seiner Patienten abstimmen und auch komplexe Krankheitsbilder behandeln.

Im Unterschied zu einer Wellnessmassage, deren Kosten selbst bezahlt werden müssen, kann eine medizinische Massage nur nach der Ausstellung eines Rezepts durch einen Arzt oder eine Ärztin erfolgen und wird dann von den Krankenkassen übernommen. Normalerweise umfasst ein Rezept bei entsprechender Diagnose sechs bis zehn Massagen.

Für welche Bereiche ist eine medizinische Massage sinnvoll?

Die Einsatzbereiche für eine medizinische Massage sind sehr vielfältig.

Sie entfaltet ihre Wirkung bei Problemen mit dem Haltungs- und Bewegungsapparat wie Verklebungen, Muskelverspannungen oder bei Verkürzungen der Muskulatur und des Bindegewebes.

Darüber hinaus findet sie Anwendung bei komplexen Schmerzsituationen wie Migräne, Kopfschmerzen, Schmerzen auf Grund von Sportverletzungen sowie bei organischen Dysfunktionen, chronischen Krankheiten (zum Beispiel Rheuma, Arthrose und Skoliose), Lymphödemen und sogar Depressionen.

Welche Formen der medizinischen Massage gibt es?

Je nachdem, unter welchen Beschwerden ein Patient leidet, kann der Masseur oder die Masseurin folgende Formen der medizinischen Massage anwenden:

  • medizinische Nacken-, Rücken-, Fußreflexzonen- oder Handmassage
  • Bindegewebsmassage
  • Lymphdrainage

Was kann eine medizinische Massage bewirken?

Je nach Technik und Art der medizinischen Massage kann sich die Behandlung positiv auf den Stoffwechsel und die Durchblutung von Muskel- und Bindegewebe sowie auf die Faszien auswirken. Verklebungen und Verspannungen werden gelöst, das muskuläre Gleichgewicht wieder hergestellt und insgesamt eine Verbesserung von Bewegungseinschränkungen erreicht.

Eine medizinische Massage fördert den Abbau bzw. Abtransport von Stoffwechselendprodukten an den Gelenken und den Ansatzstellen von Sehnen und Bändern, regt die Produktion von Gelenksflüssigkeit an und entfernt durch mechanische Reize auch abgestorbene Hautzellen.

Reflektorisch können zudem die inneren Organe positiv beeinflusst und angeregt werden, zum Beispiel mit einer Bindegewebsmassage. Schließlich ist durch eine medizinische Massage auch eine Anregung des Lymphsystems (Lymphdrainage) und eine Unterstützung des venösen Rückflusses möglich.

Allgemein stellt sich durch eine medizinische Massage eine physische und psychische Entspannung ein, da der Herzrhythmus, die Atemfrequenz, der Blutdruck und die Spannung im Muskelapparat gesenkt werden.

Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Nach einer ersten Behandlung mit einer medizinischen Massage oder bei besonders starken Verhärtungen und Verspannungen der Muskulatur kann es zu einer Verstärkung der Symptome bzw. Schmerzen kommen. Dabei handelt es sich jedoch um eine natürliche Schutzreaktion der Muskeln, die in der Regel nach spätestens drei Tagen wieder abgeklungen ist.

Eine medizinische Massage sollte nicht angewendet werden, wenn ein Patient unter schweren Herz-Kreislauferkrankungen, akuten Entzündungen, offenen Wunden oder Fieber leidet. Im Zweifelsfall sollten Patienten diesbezüglich Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt halten.

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